Aspies
fit for future
Rolfs Blog
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zu 'Aspi sein'
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Anregungen und
werden Ihnen gern antworten
©
1990-2013 Rolf Reinhold
Created
at 20 Oct 2009
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"Was
auch immer Sie tun,
es
ist jedesmal Ihre eigene Entscheidung, ... ausnahmslos!"
Unternehmenszweck der Fitforfuture KG ist "Entwicklung, Verbreitung und Umsetzung zukunftstraechtiger Konzepte"
Auch hier wieder, wie auch auf den
philosophischen Sites der Fitforfuture KG, noch einmal deutlich:
Sehr wohl verknuepfe ich existenzielle und finanzielle Interessen
mit dem, was ich HIER im Rahmen der Firma Fitforfuture schreibe.
Dazu betone ich, dass ich nachweisbar in den letzten 14 Jahren
unter aeuszerst eingeschraenkten finanziellen Bedingungen gelebt
habe und immer noch lebe. Sowohl mein "Relationalhonorar",
das sich an den Einkommensverhaeltnissen meiner Klienten
orientiert, als auch meine Bereitschaft, "auf
Gegenseitigkeitsbasis" arbeiten zu wollen, sprechen meines
Erachtens gegen die Bezeichnung "(rein) kommerzielles
Interesse". Im uebrigen strebe ich an, die Fitforfuture KG
(Unternehmenszweck
der Fitforfuture KG ist "Entwicklung, Verbreitung und
Umsetzung zukunftstraechtiger Konzepte") in
eine Stiftung umzuwandeln, aus der die Investoren lediglich
"relational angemessene Zuschuesse zum Lebensunterhalt"
erhalten. (07.11.2010)
Aspies
fit for future
Zur Immanzipation (= "IN die Haende nehmen") der SKALA 'ASPISCH' als Gegenmodell der "psychiatrischen Kategorie Autismus".
...
offene Ueberlegungen, offene Fragen, offene Antworten ...
... eine Art 'Blog' oder auch 'Tagebuch' zum Thema 'ASPies'
...
mit den 'Hauptgedanken', dass 'Anpassung' ASPies SCHADET,
... jeder
Versuch dazu 'daneben geht und tendenziell krank macht' und
... 'lebenslang lernen' fuer ASPies wichtiger ist als fuer andere Menschen.
Meine Ueberlegungen sind 'hoechst eigenwillig'
und 'anders als ueblich' ... also 'hoechst aspisch'. Wenn dir hier irgendetwas 'begrifflich
schwierig' erscheint kannst du mich jederzeit per eMail
(711@fitforfuture.de) danach fragen. Auf jeden Fall werde ich dir
antworten.
Oktober 2014
141007
Ein dreiviertel Jahr lang hatte ich offensichtlich keinen "Drang", hier
etwas zu veroeffentlichen. Es ist fuer mich sehr frustrierend, von
anderen Aspies diskriminiert zu werden, weshalb auch immer das
geschieht. Ich waere sehr interessiert daran, die Anlaesse oder
"Gruende" dafuer kennenzulernen, bekomme aber keinerlei Informationen
darueber, sondern werde 'ausgegrenzt'.
Januar 2014140204
"extrem situationsorientiert" kann ich von mir sagen.
140203
'innenorientiert' vs. 'auszenorientiert', anders als 'intro- vs. extravertiert'
140129
Unten hatte ich es schon angesprochen: ASPies 'optimieren' gern.
140123
... "killing my energy" ...???
140120
Wenn '(alle?) Aspies sensorisch hochdifferenziert' sind, ist es fuer
mich naheliegend, dass (alle?) Aspies diesem 'hochdifferenziert' in
allen Bereichen des Lebens gewissermaszen 'ausgeliefert' sind. Manche
Aspies formujlieren das auch als 'von der Fuelle der moeglichkeiten
erschlagen'. Das "erklaert" wiederum viele spezifische 'Eigenheiten'
wie z. B. 'langere Zeitraeume fuer vergleichbare Taetigkeiten brauchen'
140108
Beim 'entscheiden' sind 'Bewertungen' notwendig. Diese wiederum sind
von 'angenehm' bestimmt: alle moeglichen Faktoren der zu
entscheidenden Aktion werden dabei 'gewichtet', insbesondere die,
welche die Reaktionsmoeglichkeiten anderer Menschen betreffen.
Fuer mich ist ist die Moeglichkeit eines Konflikts oder auch nur
'gegnerischer Haltung des anderen' immer ein besonders groszes
Hindernis.
140106
Immer wieder habe ich Anfluege von "Was hab ich nun wieder
verbrochen?", wenn ich meine 'Ueberlegungen ueber alles' aufschreibe
und veroeffentliche.
Juli 2013
130712
Ein zentraler Gedanke kommt mir immer wieder, wenn ich an und ueber
ASPISCHE MENSCHEN denke: Wie kommt es, dass aspische Menschen
"zwar vieles oder (fast) alles FASZINIERT, aber selten (bis NIE!)
IRGENDETWAS IMPONIERT"???
Mir kommt es bei mir so vor, dachte ich heute morgen, als ob "Worte mir
sehr wenig sagen". Natuerlich ist auch das wieder 'ein Koan fuer mich',
ist mir raetselhaft, wird mich immer wieder raetseln lassen.
Temple Grandin schrieb ein Buch mit dem Titel "Thinking in Pictures".
Mir kommt es bei mir eher so vor, als ob ich "in SZENEN denke", ich
mich bei allen ""Empfindungen"" und ""Gedanken"" (WAS soll DAS DENN
sein??) 'an kleine oder grosze ("Schluesselerlebnisse") Szenen aus
meinem Leben erinnere. Und zwar, genauer gesagt, an 'KASKADEN von
Szenen' bei jeder 'Perturbation, die mich anregt'.
Exkurs "Perturbation": Dieser Terminus ist mir zum ersten mal bei dem
Biologen Humberto Maturana begegnet. Er bezeichnet damit die Tatsache,
dass jeder sensorische Impuls das gesamte Nervensystem betrifft, die
Fuelle der sensorischen Impulse 'permanent irritiert'. Diese Impulse
muessen bewertet werden in Bezug darauf, ob etwa 'Gefahr droht' oder
'Genuss winkt'.
Es koennte sein, dass ich Situationen anders verarbeite,
als viele andere Menschen: Mir scheint, dass die meisten Menschen jede
Situation 'mit Worten belegen' und 'mit Worten klaeren wollen',
waehrend ich 'Szenen assoziiere'.
'Worte' sind 'hintereinander geordnet (sequenziell)', waehrend 'Szenen,
die erinnert, miteinander kombiniert und vorgestellt werden'
'Relationen bildlich herstellen' und 'raeumlich dynamisch' sind. Das
'erinnern an Szenen' duerfte auch bei 'denken in Worten' ablaufen,
jedoch durch die Worte eher behindert werden.
Mir kommt es vor, als ob ich sehr viel mehr an 'Mustern', an
'Relationen' und 'Funktionen' orientiert bin, als an Worten. 'Worte'
sind fuer mich 'Verweis auf Zusammenhaenge', einzelne Worte
werden von mir immer wieder aufs neue auf 'weitergehende
Zusammenhaenge' untersucht. Ihr jeweiliger Ursprung und ihre
Veraenderung im Laufe ihrer Verwendung ist fuer mich wichtig,
insbesondere der 'faktischen Zuisammenhaenge'. Die 'Beliebigkeit ihrer
Anwendung' bei vielen Menschen irritiert mich oft.
Juni 2013
130630
Schon lange kenne ich 'diffuses Unbehagen'. "Irgendetwas stimmt nicht",
aber WAS 'nicht stimmt', ist mir voellig unklar. Selbst die 'Tatsache',
DASS 'irgendetwas (fuer mich / bei mir) nicht stimmt' bleibt mir oft
genug verborgen. Das merke ich oft erst, wenn mir auffaellt, dass ich
z. B. "unkonzentriert" bin.
130604
"Wie soll ich heute wissen, ob es mir morgen recht ist, wenn du
nachmittags vorbeikommst?" sagt die Protagonistin in "Snowcake" auf die
Frage ihres Besuchers.
Ich
""weisz"" es immer erst dann, "wenn es soweit ist", was ich tun WERDE.
Also lebe ich gemaesz dem Spruch, den ich als zehnjaehriger in "DAS
BESTE aus Reader's Digest" unter der Rubrik "menschlich gesehen" fand:
"Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich hoere, was ich dazu zu
sagen habe?": NIEMALS ""weisz"" ich, was ich tun WERDE
Februar 2013
130228
Bei mir ist es inerster Linie 'Trotz' und 'Eigenwilligkeit', was mich
'behindert'. Das geht so weit, dass allein schon MOEGLICHE Kommentare
wie "Willst du nicht mal (das und das tun)?", "Mach doch mal (endlich!)
(also: DAS, was ICH fuer RICHTIG und oder RICHTIG halte)!". Mit dieser
VORWEGGENOMMENEN Kritik 'stehe ich mir selber im Wege': Ich komme nicht
an das heran, was ICH GERN TUN MOECHTE.
1302271244
"Gerechtigkeitsegoismus" hat mir mal ein Klassenlehrer vorgehalten.
Dagegen hatte ich einzuwenden, dass ich dieselbe "Gerechtigkeit" den
anderen sowowhl zugestehe als auch mich fuer deren Einhaltung einsetze.
1302271123
'Reihenfolgen' geben mir permanent zu denken, 'feste Reihenfolgen' kann
ich irgendwie nicht einhalten.. Mein "Jeder Schritt ist der erste!"
faellt mir dazu ein. Das scheint fuer mich chrarkteristisch zu sein:
Nach jedem Schritt MUSS ich ueberlegen "Was kommt jetzt?", WENN
irgendeine Reihenfolge notwendig ist. Meine "Erklaerungsmodell",
"ASPies sind situativ orientiert" ERKLAERT eben doch nichts, es
beschreibt bestenfalls, falls zutreffend.
130203
Wozu schreibe ich, wenn kein Austausch daraus folgt? Ohnehin hat
'schreiben' aus meiner Sicht etwas 'statisches', auf das die
Bezeichnung 'festschreiben' zutreffend ist. Spaetestens das Internet
macht deutlich, dass 'einmal geschrieben' hier 'fuer immer
dokumentiert' bedeuten kann. Da bevorzuge ich dann doch eher 'muendlich
austauschen'. Das ist flexibler, weil 'Irrtum' im Sinne von
'Fehlinterpretation' leichter korrigiert werden kann.
Stand vom Juli 2012
120730
Falls es denn auszer auf mich auch noch auf andere ASPies zutreffen
sollte: Wie entsteht 'das Problem mit dem Nachmachen des Vorgemachten'?
Falls es auf die ueberwiegende Mehrheit der Menschen zutreffen
sollte, 'eher an Symbolik (als an Funktion) orientiert und darauf
ausgerichtet' zu sein , ASPies jedoch 'eher an Funktion orientiert und
darauf ausgerichtet' zu sein, koennte das 'einen Reim ergeben':
'nachmachen des Vorgemachten als symbolischer Akt' funktioniert bei
ASPies eben gerade dann nicht, wenn (beziehungsweise falls) sie 'an
Funktion orientiert' lernen. Insbesondere 'koerperliche Funktionen'
muessen (gegebenenfalls) 'in Einzelsensationen (als 'das, was ich
fuehlen kann') zerlegt' und 'einzeln ausgetestet' werden. Das wird seit
den siebziger Jahren mit Hochleistungssportlern systematisch betrieben.
Warum nicht auch mit Kindern?
Stand vom Juni 2012
120625: skeptisch betrachten
Es ist kurz nach Mitternacht. Ich tigere im Blaulicht auf dem
Randstreifen der Azbweigung 'Schkeuditzer Kreuz' hin und her, betrachte
die beiden Wagen und die fuenfmeterlange Bremsspur des schweren
Gelaendewagens, der meinem Wagen hintenreingerauscht ist. Mein
dreivierteljahralter Wagen ist Totalschaden, der andere ist mir mit
seinem rechten Kotfluegel hinten links aufgefahren. Die linken Tueren
sind nicht mehr zu oeffnen, im Dach ist vorne links eine Delle, also
die gesamte Karosserie verzogen.
Ich bin am Gruebeln. "Wie konnte mir DAS passieren???". Denn mehrfach
hatte ich durch Ausweichen schon verhindern koennen, DASS mir 'einer
hintenreinfuhr'. Wieso hier nicht? Was habe ICH dazu beigetragen, DASS
es ueberhaupt passieren konnte??? Hat er gedacht, dass ich rechts nach
Magdeburg abbiegen wollte, statt geradeaus nach Dresden
weiterzuefahren? WAR MEIN BLINKLICHT NOCH ANGEWESEN? Bin ich zu
langsam gefahren?
Die Polizisten reden mit dem Fahrer des Gelaendewagens. Dann kommt
einer auf mich zu und fragt mich "Sind Sie mit einer V erwarnung
einverstanden? Wenn Sie damit nicht einverstanden sind, koennte das
Buszgeld wesentlich hoeher ausfallen."
In Gedanken noch ganz mit meinem Verhaltensanteil beschaeftigt, stimme ich der Verwarnung zu.
Die ganze Geschichte ist sehr kompliziert
gewesen, ging durch zwei Instanzen, endete letztlich mit einem hohen
Schadenersatz fuer mich. Dass ich das Buszgeld akzeptiert hatte,
fuehrte in der ersten Instanz zu einem Schuldspruch fuer mich. Der
Fahrer hatte behauptet, ich sei ploetzlich vor ihm von der Autobahn
herunter ihm in den Weg gefahren ... die Polizisten hatten ihm geglaubt
und noch nicht einmal die Spuren protokolliert, obwohl der Schaden
deutlich zigtausende betrug. In der zweiten Instanz hatte er dann
allerdings behauptet, mit seinem RECHTEN vorderen Kotfluegel auf meinen
LINKEN hinteren aufgefahren zu sein um seine Version des Hergangs
plausibel zu machen. Das fuehrte dann zu einem Schuldspruch gegen ihn.
Es scheint mir 'ziemlich aspitypisch' zu sein, das "Was habe ICH dazu beigtragen, dass es passieren konnte?" zu ueberlegen.
Waehrend 'Normalmensch' unverfroren 'alles aus dem Hut zieht, was fuer
ihn spricht'. So hatte mal eine Frau, die ihren Wagen schwungvoll
rueckwaerts gegen meinen hinter ihr stehenden Wagen geknallt hatte,
behauptet, ich haette zu dicht hinter ihr gestanden.
Diesem 'um jeden Preis rechthabenwollen' steht bei mir 'sachliche
Rekonstruktion' gegenueber. Wichtig scheint da zu sein, aufpassen zu
koennen, dass ich neben der 'Sachrekonstruktion' dann auch noch 'mein
Interesse im Auge behalten' kann.
120619: 'skeptisch'
ASPies sind oft 'Spezialisten' darin, an jeder Sache einen Haken zu
finden. Denn wer gewohnt ist, 'immer viele Moeglichkeiten sehen' zu
koennen, dem springen sie gewissermaszen 'von selber ins Auge'.
120619: 'entscheiden'
Fuer viele ASPies scheint es auch bei 'Kleinigkeiten' schwieriger
sein, sich zu entscheiden, als es fuer 'Normalmenschen' scheinbar der
Fall ist. ASPies tendieren zeitweise wohl dazu, 'den Wald vor lauter
Baeumen nicht sehen' zu koennen, fuer
'die erschlagende Fuelle der Moeglichkeiten' keine stimmigen
Auswahlkriterien finden zu joennen.
'Normalmenschen' haben es eben dadurch leichter, dass sie 'sich an der
Norm orientieren' koennen. Sie haben 'eine Welt voller Symbole', die
ASPies eher verschlossen zu sein scheint.
120609
Falls es zutreffend ist, dass ASPies dazu neigen, 'fasziniert' zu sein,
ergibt sich daraus fuer mich die Frage,: "Wie anhaltend ist dieses
'fasziniert sein'?"
Mein Bild von 'fasziniert sein' ist ein kleines Maedchen, das
'fasziniert' von Blume zu Blume huepft ... und dabei voellig seine
Umwelt vergisst.
Stand vom Mai 2012
120506
Wenn ASPies 'dichotomisch' denken ...
... koennte es moeglicherweise daran liegen, dass sie als Kinder mit
dem "richtig / falsch" so lange traktiert wurden, bis sie es als
Maszstab uebernommen haben.
120505
Ich merke wieder einmal: Ich kann 'so herrlich
ungluecklich' sein, ueber Kleinigkeiten jeder Art, 'positivere' wie
'negativere'. Das empfinde ich als 'irritiert sein', als ein "Was iss#n
nu wieder los?".
Im Moment bin ich wieder einmal irritiert davon, dass ich von einer
meiner Ideenbaustellen zur anderen huepfe, mir zu allem moeglichen
gleichzeitig etwas einfaellt.
Stand vom April 2012
120425
Eben fiel mir ein: 'beweinen' und 'beweihraeuchern' sind mir
weitestgehend fremd. Das, was ich immer schon als meine "Micken,
Macken, Mucken und Marotten" bezeichnet und 'prinzipiell' akzeptiert,
also 'nicht bekaempft und unterdrueckt, sondern modifiziert' habe, habe
ich als 'individuell' und 'ein wenig eigensinnig (:- )' empfunden und
bezeichnet. 'mich selber akzeptieren koennen' und 'meine Sichtweisen,
Denkweisen und Verhaltensweisen modifizieren koennen' scheint mir sehr
eng zusammenzuhaengen.
120421
Hast du schon einmal
"DIE SCHnALLMAUER DURCHBROCHEN"?
So moechte ich das Erlebnis bezeichnen, etwas 'fuer mich typisches' wie z. B.
- 'eine Verhaltensweise von mir',
- eine 'Eigenheit, die andere nicht haben',
- eine (ungewoehnlich starke) Vorliebe bzw. Abneigung
- (usw.)
PLOETZLICH GEMERKT
zu haben?
Eines meiner fruehen Erlebnismuster ist es, 'von
anderen unter Druck gesetzt' zu werden. Das fuehrte mich oft genug in
eine 'Verteidigungshaltung', zumindest in den Augen meiner Kritiker.
Fuer mein Empfinden war meine Reaktion (fast?) immer 'sachlich klaeren
wollen'. Daran schienen meine Kritiker jedoch kaum je interessiert zu
sein. Fuer mein Empfinden wollten sie ihre Kritik 'einfach nicht
relativieren', aus ihrer Sicht war es meistens "Du willst dich
rausreden!".
Stand vom Februar 2012
120229
Mir war an mir schon vor langer Zeit aufgefallen, dass ich im Gegensatz
zu anderen Menschen "innengesteuert" sei, "an meinen eigenen Werten
orientiert". Spaeter habe ich das dann auch als "impulsgesteuert"
bezeichnet.
Falls das ein genereller Unterschied zwischen 'Normalmenschen' und
ASPies sein sollte, werden daraus manche spezifischen Problemstellungen
von ASPies ableitbar: 'Normalmenschen' orientieren sich (eher) 'an den
Erwartungen anderer', waehrend ASPies sich (eher) mit der Frage
'herumschlagen' "Will ich das (wirklich)? Will ich mich darauf
einlassen?".
Es bedeutet also, sich jedesmal zu ueberlegen und zu entscheiden, OB "ich mich einlasse".
ASPies 'Naivitaet' entsteht ja gerade daraus, die '(sozialen! i.
Ggs. zu 'funktionalen', 'Karten', 'Ball' etc.) Spiele der anderen'
WOERTLICH zu nehmen.
120224
Das Thema "Reihenfolge kann ich nicht einhalten" beschaeftigt mich
immer wieder. Zum einen kommt mir immer wieder mein 'fokussieren des
immer naechsten Details' immer wieder dazwischen und zum anderen (habe
ich jetzt ueber einen Quergedanken wieder vergessen, was ich schreiben
wollte, muss also erst einmal rekonstruieren. ... Ach ja:) mein
'situationsorientiert handeln' nach dem Motto "Jede Situation ist
anders". Das macht es mir schier unmoeglich, "pauschal ("symbolisch"!)
reagieren" zu koennen, wie es meinen Beobachtungen 'Normalmenschen' und
'infizierte ASPies' tun.
Immer wieder merke ich ...
- in Gespraechen, wie sehr ich mich auf die Aeuszerungen des
jeweiligen Gegenuebers konzentriere und darueber zuerst immer einmal
meine vorherigen 'Gedankengaenge' 'aus den Augen verliere'.
- bei jeder Lektuere, wie ich 'an Details klebenbleibe' und
immer wieder 'dieses Detail fuer mich klaeren' muss ... wenn ich die
Aussage kapieren und in den Aussagenzusammenhang einfuegen moechte.
- bei ""Argumentationen"", wie sehr mich eine ""weil ...
darum"" Behauptung irritiert und mich (eigentlich, ich tue es micht
immer) dazu veranlasst, sie sofort daraufhin zu untersuchen, was daran
'zutreffend' sein koennte.
120202
Als weitere Alternative zu der aus meiner Sicht fuer die meisten ASPies
nicht zutreffenden und deutlich diskriminierenden Bezeichnung
""Autist"" ist mir neben "Autonomist" nun noch "Authentist"
eingefallen. Neben der 'Grundgemeinsamkeit Hochsensitivitaet' sind,
meines Erachtens als deren unmittelbare Folge, 'eigenwillig agieren
(Autonomie)' und 'detailgetreu beschreiben (Authentizitaet)' deutlich
sichtbare Eigenschaften von ASPies.
ASPies sind beziehungsweise ""funktionieren"" anders als
'Normalmenschen. Aber WIE ""funktionieren"" den eigentlich
'Normalmenschen' im Gegensatz zu ASPies? 'Normalmenschen' scheinen die
Forderung an ASPies zu haben "funktioniere so wie ich", OHNE aber ihr
""funktionieren"" beschreiben zu koennen.
Stand vom Januar 2012
120104
Wie waere es denn mit einem "ASPiAikido" oder auch "ASPikido"?
Immer wieder mal habe ich dazu angeregt, "ASPimaeszige" Charaktere in
amerikanischen Serien zu 'erforschen', wie z. B. "Monk", in dessen
Charakteristika ich mich schon lange vor meinem 'ASPierwachen' in
vielen Teilen wiederfinden konnte, "The Mentalist", dessen Charakter
"Agent Chow" mir in seinen sachlichen Kommentaren sehr viel Freude
bereitete.
Wenn 'genau hinsehen' und 'Sachlichkeit' 'ASPitypisch' sind, warum
machen wir uns diese 'Eigenschaften' dann nicht zu einer 'Moeglichkeit
der Gegenwehr' gegen die Angriffe 'normgepraegt kampforientierter
Menschen'? Ihre 'Taktik', sachlichen Erwiderungen mit thematischen
Spruengen auszuweichen, laesst uns zuerst einmal hilflos dastehen. Wir
neigen bei 'verbalen Angriffen' dazu, den 'Sachaspekt darin' zu
'erforschen' ... und das dauert immer einige Momente lang. Waehrend ich
noch ueberlege, redet meist der andere Mensch weiter auf mich ein. Wenn
ich dann den 'Sachaspekt' endlich 'fuer mich herauskristallisiert habe,
springt mein Gegenueber ploetzlich 'auf eine andere Themenschiene'.
Dann kann ich merken, dass es ihm ueberhaupt nicht um 'sachlich
klaeren' geht, sondern darum, 'mich als "Hindernis seines Strebens" zu
beseitigen', sehr zutreffend in dem Song des hollaendiscn Liedermchers
Herman van Veen als "Weg da, weg da, weg da!" geschildert.
An dieser Stelle erscheint mir die Frage
angemessen "Bist du eigentlich an einer sachlichen Klaerung
interessiert?". Die Standardreaktion "Natuerlich bin ich das!" gibt mir
dann die Moeglichkeit, nach dem Sachgehalt seiner 'Aussage ueber mich'
noch einmal genauer nachzufragen.
Stand vom November 2011
111120
Nach meiner aus meinen Beobachtungen entwickelten (derzeitigen!) Vorstellung haben ASPies die gemeinsame Basis
- 'hochsensitiv', daher
- 'hochemotional', daher
- 'funktionsorientiert', daher
- 'hochindividuell' und daher
Damit unterscheiden ASPies sich erheblich von der Mehrheit der
Menschen, deren Zusammenleben (aus meiner Sicht!) weitestgehend ueber
'Symbole' geregelt ist. Sie sind, im Gegensatz zu ASPies, in der Lage,
'symbolisch uebernehmen' zu koennen. Sie brauchen nicht zu fragen, was
ein Wort oder eine Aussage bedeutet, sondern 'nehmen es hin'. ASPies
erscheinen mir staerker davon gepraegt zu sein, 'kapieren' zu wollen
und 'dazu auch die Gelegenheit bekommen'.
Nun ist in 'Gesellschaften' das Zusammenleben aber 'durch Norm
geregelt'. 'Norm' ist fuer die Mitglieder der jeweiligen Gesellschaft
'das, was ALLE denken, sagen, tun'. Sie wird meistens in der Form von
'MAN' und 'MUSS' ausgedrueckt.
Bei solchen 'symbolischen Gesten' wie "(du musst) Hand geben (die
"GUTE"!)", "(du musst) Guten Tag sagen!" "(du musst) ihn ansehen, wenn
du mit ihm redest!" und noch deutlicher der 'Begrueszungsfrage'
"Wie geht es dir?" kommt es deutlich ausschlieszlich auf die FORM an.
Und so mit allen anderen Symboliken auch: Sie dienen ausschlieszlich der Form.
Wenn nun aber manche Menschen 'funktionsorientiert' sind, wie ich
es von ASPies annehme, werden sie lebenslang Probleme mit jedem
'einhalten der Form' haben.
Die meisten Menschen erwarten
von allen anderen, dass sie 'die Form einhalten' ("die Form wahren").
Und mit "Erwartungen anderer" haben ASPies bekanntlich immer wieder
Schwierigkeiten. Sie werden dadurch verunsichert, dass sie oft 'nicht
wissen, WAS der andere erwartet'.
"Anpassungsdruck"
Kinder wollen 'so wie die anderen' sein. Wenn sie aber die oben
genannten Probleme mit 'Form' ('Symbolik') haben, geraten sie schon
dadurch leicht in eine 'Auszenseiterposition'.
111117
Der "Kampf" mit den 'Moeglichkeiten' ist fuer mich auch immer einen
"Kampf mit den Reihenfolgen". "Was mache ich JETZT ZUERST?" ist die
Frage, die mich bei allem 'tun' immer wieder beschaeftigt. Dabei geht
es wohl auch um 'funktionieren der Gegenstaende und Ablaeufe', in
erster Linie aber um meine Ungeduld. Ich hasse es, auf irgendetwas warten zu muessen! Also moechte ich stets so etwas wie "just in time" praktizieren.
Vielleicht waere es fuer mich praktisch gewesen, oefter fuer viele
Leute zu kochen. Denn beim 'kochen groszer Mengen' kommt es sehr auf
das 'timing' an, damit nachher alles zum selben Zeitpunkt ('auf den
Punkt genau') auf dem Tisch steht. Dabei muessen die Garzeiten der
einzelnen Zutaten erstens genau bekannt sein und zweitens genau
eingehalten werden. Sonst wird das eine Gemuese matschig, das andere
ist zu roh, Fleisch hart und verschmort, Fisch wird 'trocken'. Wer das
alles beruecksichtigen kann, muss dann noch 'im Kopf jonglieren'
koennen, welche Zutat wann auf den Herd kommt und mit
welchen Temperaturen gegart und wann wieder heruntergenommen
werden muss, welche dann noch warmgestellt werden muss. Hoechste
Konzentration ist erforderlich ... und ein 'Wecker im Kopf'
('Zeitgefuehl') oder mehrere Wecker in der Kueche, wenn der Herd keine
hat.
Wer darin in Uebung ist, kann Ablaeufe jeder Art optimeren.
Mein 'Morgenritual' hat den Hauptpunkt "in der Wanne lesen und
ueberlegen". Es dauert bis zu drei Stunden und umfasst etliche Dutzend
Details. Die meisten dieser zeitlich abgestimmten Details habe ich
irgendwann einmal vergessen, was dann immer 'warten' zur Folge hatte.
Dass ich etwas vergesse, passiert besonders dann, wenn ich wieder
einmal 'den Ablauf optimiert', also'geaendert' habe. Oder auch dann,
wenn mich irgend etwas grundlegend irriert hat und somit 'besonders
stark beschaeftigt'.
Das ist uebertragbar auf jede Art von 'Reihenfolge'.
Stand vom Oktober 2011
111021
Fuer mich ist es wichtig, 'folgezutreffend (siehe Anmerkung)
ableiten' zu koennen. So habe ich gestern im 'Katalog' als vierte
'grundlegende Eigenschaft' 'folgezutreffend' an dritter Stelle
"hochreflektierend" hinzugefuegt.
Das resultiert m. E. aus Punkt zwei meiner 'Sammlung', (es koennte eine
Gemeinsamkeit von ASPies sein,) "von sensorischen Details ueberflutet
zu werden". Falls das zutreffend sein sollte, 'hoeren' ASPies eben auch
in anderer Weise als 'Normalmenschen' auf ihre 'Signale der INNEREN
Sensoren'. Das stimmt mit der von Hans Asperger konstatierten
"Selbstbeobachtung" ueberein.
Ein anderer Punkt in meinen fruehen Anmerkungen in der
'Selbsthilfegruppe' war "Lass dir nichts einreden, lass dir nichts
ausreden", dem hinzuzufuegen ist "... was du von deinen Sensoren
spuerst". Denn alle 'von ("selbstverstaendlicher") "Normalitaet"
ausgehenden' Menschen trachten danach, ihre "Normalitaet" 'durch
Uebereinstimmung zu bestaetigen'. Unter diesem permanenten
"Anpassungsdruck durch die normativen Aeuszerungen anderer" kommen
natuerlichermaszen auch ASPies manchmal zu dem Schluss: "Wenn das alle
sagen, dann wird schon was dran sein!". Damit handeln sich auch
'ASPies, wie alle 'Normalmenschen' auch, jedoch 'fremdbestimmte
Auffassungen' ein. Dasa fuehrt jedoch bei ASPies zu einem 'knirschen im
Getriebe der eigenen Auffassungen', WENN sie, und dieses eben ANDERS
als 'Normalmenschen', auf 'meine Signale der inneren Sensoren achten'.
Daraus resultiert dann oft "Unbehagen", ein "unterschwellig empfinden,
dass hier irgendetwas schraeglaeuft".
Fuer mich ist charakteristisch, mich bei einer mit mir
zusammenhaengenden 'Fehlfunktion' zuerst zu fragen: "Was habe ICH
getan, dass das passieren konnte". 'Normalmenschen' haben an dieser
Stelle eine "Regel Nummer Eins", naemlich "anderen die Schuld geben".
Zweiffellos wirkt das entlastend und traegt dazu bei, "die (permanent
vorgetaeuschte) Fassade aufrecht zu erhalten". Funktioniert es, sollte
es stressmindernd wirken. Meistens fuehrt es aber zu 'Streit', also dem
ueblichen "Recht behalten wollen" und dem 'Versuch, dem anderen Schuld
EINREDEN zu wollen'. Daraus kann dann wohl doch wieder 'maximaler
Stress' entstehen.
An solche Stellen koennten ein ASPi 'recht hilflos' sein, da ihm 'das
blind kaempferische Rechthabenwollen' mit all seinen 'Techniken und
Taktiken' fremd ist. Aber jeder ASPi kann es lernen, in solchen
Situationen 'tit for tat (dies fuer das)' praktizieren zu koennen
und so 'mit gleicher Muenze zurueckzahlen' zu koennen. Das in diesem
'Taktikspiel' nach jedem 'zurueckschlagen (sich nichts gefallen
lassen)' folgende 'gutwillige Angebot' (zu 'einigen') entspricht dann
wieder den (von mir vermuteten) 'ASPi-Vorlieben'.
Korrespondierend dazu gibt es in der 'Welt der Normalmenschen' auch
'jemandem etwas ausreden (was er sensorisch erfasst)'. Alice Miller (?)
hat dieses 'taktische Verhalten' wunderschoen in ihrem Titel "Du sollst
nicht merken" formuliert.
Anmerkung: 'normal' muesste es lauten 'logisch', 'folgerichtig'; das Wort "richtig" schliesze ich
aus, da es "DAS RICHTIGE" ABSOLUT FESTLEGT, waehrend 'zutreffend' immer
ein 'mehr oder minder' offen laesst. (zurueck zu 'folgezutreffend')
111010
"Ich bin und bleibe 'anders'!" denke ich nach meiner Teilnahme an der
"Bundestagung Autismus". Dieses "bin" ist fuer mich allerdings
zusammengesetzt aus 'denken' und 'tun', fuer 'empfinden' kann ich das
nicht beurteilen. Und das "Wie?" 'anders denken' und "Weshalb?" des
'anders tun' moechte ich sowohl herausfinden, als auch anderen Menschen
vermitteln.
Stand vom September 2011
110916
Muehsam ackere ich mich durch den Text von Hans Aspergers Habilitation.
Den Text habe ich seit fast zwei Jahren auf meinem Computer, bin jedoch
bei jedem Blick darein zurueckgezuckt. Allein schon "Autistische
Psychopathen" empfinde ich als "Fehlgriff". Zwar "verstaendlich aus
dieser Zeitepoche (1940er) und Perspektive (Psychiatrie)", aber doch
ein stark stimgatisierendes Etikett. Dagegen hatte ich mich in der
Selbsthilfegruppe von Anfang an als "Zumutung" verwahrt (s. u.
"Selbstischkeit") und einige Monate spaeter den Gegenbegriff "Autonomismus"
erfunden. Und genau das vbeschreibt Hans Asperger dort, wo er wirklich
"NUR beschreibend" vorgeht. Darueber hinaus "wertet" er in der damals
ueblichen Weise "diese Typen" als "abartig", "boshaft", kurz:
unanangepasst und anpassungsunwillig. Treffer!
Denn das ist es, was ich an mir schon lange bemerkt habe: durch meine
'Eigenwilligkeit' habe ich mich immer wieder in schwierige Situationen
gebracht. Meistens habe ich es als "Nonkonformismus" bezeichnet und
finde gerade diese Bezeichnung sehr zutreffend. Andere haben mich schon
in jungen Jahren als "Nihilist" bezeichnet, das empfand ich immer als
"eher unzutreffend".
110914
Wenn bei mir irgendetwas 'nicht geklappt' hat, habe ich jedesmal ein
"Upps! Was habe ich jetzt (wieder) "falsch" gedacht und gemacht?". Dann
fange ich an, dem nachzugehen und 'spuere dem Muster nach', das
"Fehlfunktion" bei mir ausgeloest hat. Mein 'taeglicher
Befindlichkeitstest' gibt mir reichlich Material fuer solche
'Ueberlegungen ueber meine Unzulaenglichkeiten'. Dieser 'Test' besteht
aus den'Computerspielen' "Spider Solitaer", "Mine Sweeper" und
"Sudoku". Bei jedem dieser drei treten unterschiedliche
'Unzulaenglickeiten' in den Vordergrund.
110912
Zur Zeit befasse ich mich intensiv mit Asperger und Co.
Mir scheint bei (fast?) allen Autoren gemeinsam zu sein, dass sie
- von "Stoerung" bzw. sogar "Krankheit" reden, also "den psychiatrischen Blick anwenden",
- "Normalitaet" (Normorientiertheit) als "anstrebenswertes Ziel" betrachten
110909
Heute ist mir eingefallen, dass ich bisher aus meiner Einsicht ueber
mich "Aus den Augen, aus dem Sinn" bisher keine Konsequenzen gezogen
hatte. Meine Vorliebe fuer Regale ist mir schon lange klar, bekommt
jetzt aber dadurch einen neuen Sinn. "Schraenke" entziehen das
gespeicherte Material meinem Blick ... und, dank der Fuelle meiner
Sachen, auch meinem Gedaechtnis.
Stand vom August 2011
110825
Immer wieder merke ich, dass ich 'umfassend irritiert' bin, wenn
"Irgendetwas stimmt hier nicht!" der Fall ist. Das kann, wie jetzt
gerade, eine klitzekleine Funktionsstoerung sein: Der Mauszeiger
laeuft nicht so, wie ich es gern moechte und ich bekomme es einfach
nicht hin. Das ist eine 'HAUPTBESCHAEFTIGUNG'!
110817
Der Versuch, "es anderen recht zu machen" ist bei Normalmenschen
verbunden mit "klammheimlichen Umgehungen". Selbiges unterstellen dann
natuerlichermaszen alle Normalmenschen jedem anderen Menschen. Somit
vermuten Normalmenschen hinter jedem 'tun' anderer (tendenziell) immer
"verborgene Absichten". Darueberhinaus produzieren sie "Erwartungen" in
Bezug auf "bestimmte Verhaltensweisen" und "bestimmte Denkweisen", die
sie als "selbstverstaendlich" kennengelernt haben. Diese Eigenart
moechte ich als "primaer soziokulturell orientiert" bezeichnen.
Aspies unterstelle ich im Gegensatz dazu eine Eigenart, die ich als "primaer sachorientiert" bezeichnen moechte.
Stand
vom Juli 2011
110731
Wenn die Annahmen zutreffen, dass
- alle Menschen des 'autistischen Spektrums' 'hochsensitiv' sind,
- alle Menschen des 'hochsensitiven Spektrums' einen hohen Grad gemeinsamer Verhaltensdispositionen aufweisen,
- die gemeinsamen Verhaltensdispositionen eine 'gut funktionierende Basis fuer Interaktionen' sind,
ergibt sich daraus die Frage, auf welche Weise 'hochsensitive' Menschen einander bemerken und kontaktieren koennen.
110723
"Aspies haben eine Fuelle gemeinsamer Besonderheiten" stelle ich immer
wieder fest. Das koennen wir alle in unserem Miteinander immer wieder
feststellen ... ohne dass bisher diese Tatsache zu einem
uebergeordneten Thema geworden waere. Fuer mich ergeben sich daraus
einige Fragestellungen:
Worauf koennen wir das zurueckfurehren?
Welche Schlussfolgerungen koennen wir daraus fuer unseren Alltag ableiten?
Stand
vom Juni 2011
Im April und im Mai lief nichts, weil ich Computerprobleme und damit Sendepause hatte.
110602
In einer Welt der Besserwisser gibt es nur 'Verteiler' ODER
'Empfaenger'. Selbst dann, wenn die 'Verteiler' einsehen, dass sie
'Glaubenssaetze' verteilen, koennen sie sich keine Alternative zu ihrer
Art von Aeuszerungen vorstellen. Sie koennen die Unterschiede zwischen
einerseits 'Gleubenssaetzen' und 'Beschreibungssaetzen' und
andererseits 'rechthabenwollen' und 'herausfindenwollen' nicht sehen.
Stand
vom Maerz 2011
110315
Haben Aspies charakteristischerweise 'Lebensthemen', "Themen,
die mich nie loslassen"? Fuer mich gehe ich jedenfalls davon
aus.
Vieles im Leben ist fuer mich "Koan", eine Art von 'kniffliger Aufgabe,
die ich nur im erleben und reflektieren loesen kann'. Meistens ist es
nur die Frage "Was meinen andere damit, wenn sie dieses Wort
verwenden?" und das erforsche ich dann gruendlich und ausdasuernd durch
'beobachten'. Manchmal ist es aber auch etwas 'knifflige Aufgabe fuer
mich', was ich selber gesagt, gehoert und mit einem "Huch? Was habe ich
denn eigentlich DAMIT gemeint???".
Mein primaeres
'Lebensthema' scheint mir 'lernen' zu sein. Da ich sehr frueh in
meinem Leben begonnen habe, an dieser Aufgabenstellung zu
arbeiten, ist 'lernen' fuer mich inzwischen vom 'Buch mit sieben
Siegeln' zu einem 'Buch mit vielen Antwortmoegichkeiten' geworden.
'innermenschliches' und 'zwischenmenschliches' ... fernab
jeglicher 'psychologischer Theoriebildung'.
110307
Mir
ist ein Kronleuchter aufgegangen namens "Kontaktfreude":
Ich freue mich wie ein kleines Kind ueber 'erfreulichen Kontakt'
zu anderen Menschen. Oftmals hatten andere Menschen sich
verwundert oder auch 'unangenehm beruehrt' darueber geaeuszert,
dass ich manchmal "sehr aufgedreht" sei. Durch meinen
'Talgang (= Stimmungstief durch schwieriege Problemstellungen)'
der letzten Wochen war mir deutlich geworden, dass ich mich sehr
gefreut habe, mein 'Stimmungsbarometer' deutlich nach oben stieg,
wenn ich 'erfreulichen Kontakt' hatte.
110305
"Themengruppe"
Am 19.02.2011 hatten wir das erste
Treffen in der neu eroeffneten "Themengruppe". Als erste
Themen hatten wir "Themensammlung" und "Dominanz
bei Aspies???". Wir waren zu fuenft. Da wenig Schwung in
letzteres Thema kam, es waren wohl zu wenige 'Betroffene'
anwesend, bewegten wir uns 'querbeet' durch alle moeglichen
Themen:
Themenliste der Themengruppe
-
'Dominanz': Was ist
das, was manche Menschen bei manchen Aspies als "Dominanz"
bezeichnen?
-
AD(H)S: Wie weit
treten ADS und ADHS bei Aspies auf? (Auf der Flipchart waren
Notizen der SHG ADHS zu lesen gewesen).
-
'Focus' und 'Radar':
Welche Schwierigkeiten entstehen daraus, dass Aspies dazu neigen,
extrem zwischen 'Focus' als 'auf den Punkt konzentrieren' und
'Radar' als 'aufmerksam fuer ALLE sensorischen Meldungen aus der
Umgebung' hin- ind her-'schalten'?
-
Ordnung bzw.
Reihenfolge: Wieso haben manche Aspies Probleme mit 'Ordnung'
beziehungsweise 'Reihenfolgen'? Hat beides miteinander zu tun?
-
Komplettheit von
'Vorstellungen': Wie kommt es, dass manche Aspies 'eine komplette
Vorstellung' brauchen, BEVOR sie 'tun' koennen? Wie sind die
Unterschiede zu und zwischen 'Ziel', 'Plan' und 'schrittweise
vorgehen'?
-
'Menschen
wiedererkennen': Wie kommt es, dass Aspies manchmal Probleme
haben, Gesichter wiederzuerkennen? WORAN koennen Aspies Menschen
besser wiedererkennen? (Es wurden 'Stimme' und 'typische
Bewegungen' genannt)
-
'Offenheit' bzw.
'Klarheit': Wie kommt es, dass Aspies 'Offenheit' und 'Klarheit'
bei ihrem Gegenueber bevorzugen?
-
'Gesichtsausdruckstest':
Kann es sein, dass der Test fuer Aspies lediglich 'Konformitaet
mit den gesellschaftsueblichen Beurteilungen' feststellt, also
ueberhaupt nichts ueber die entsprechende 'Faehigkeit' aussagt?
-
'Spezialthema' und 'Smalltalk': Wieso
unterscheiden sich Aspies in diesen beiden Bereichen so erheblich
von anderen Menschen?
Stand
vom Februar 2011
110214
Vermutlich laesst sich sagen, dass Aspies
wesentlich mehr lernen muessen, als normgepregte Menschen. Aspies
muessen sich nicht nur oft Moeglichkeiten des Verhaltens muehselig
aneignen, die von anderen sozusagen 'mit der Muttermilch
aufgenommen' werden, wie Temple Grandin es ueber ihren Humor sagt.
Vielmehr muss vieles, was andere 'durch nachmachen einfach so
uebernehmen', erst muehselig in seine Bestandteile zerlegt werden,
bevor es praktiziert werden kann.
110210
Die
'Ichbezogenheit' eines Aspies ist lediglich in zwei Punkten
staerker als die normgepregter Menschen:
1.
Selbstbeobachtung
2. EIGEN(willig)E Wertentwicklung, Bewertung
und Entscheidung
Ansonsten duerfte die der meisten anderen
Menschen eher groeszer sein, da sie es gewohnt sind, ihre 'aus
Ruecksicht unterdrueckten' Wuensche UNTERSCHWELLIG und INDIREKT
anzustreben. Das geht dann sehr viel eher in Richtung
"Egozentrik".
110206
Kann es sein, dass
Aspies von 'Negationen' staerker irritiert sind, als die 'sozial-
und verbalorientierten' normgepraegten Menschen?
Dabei
gehe ich davon aus, dass
-
die durch die
christliche Kultur gepraegten Menschen wesentlich mehr
'Negationen' verwenden als Mitglieder anderer Kulturen,
-
JEDE 'Negation' JEDEN Menschen 'verwirrt', da
sie 'KEINE ORIENTIERUNG gibt', sondern
-
a) 'tun' unterbricht
oder verhindert und
-
b) 'internen Alarm' ausloest (die Amygdala wird
aktiviert, Stresshormone ausgeschuettet)
Stand
vom Januar 2011
110110
Welch 'schoenes' Datum!
In meinem
'Denkraum Badewanne' notiere ich meine Gedanken auf kleine
Karteikarten, oben schreibe ich Datum und Uhrzeit
auf:
1101101208
... ist es jetzt. Dabei freue ich mich immer
sehr darueber, wenn diese Zahlenfolge mir gefaellt. Schon manches
mal hatte ich bedauert, wenn mir eine 'angenehme' Zahlenfolge beim
Blick auf die Uhr 'gerade entgangen' war. Irgendwann habe ich dann
'mal versuchsweise' die entgangene Zahl trotzdem aufgeschrieben.
Dabei blieb mir allerdings ein 'mulmiges Gefuehl' von 'irgendwie
bloed', denn 'echt' ist etwas anderes. Daher ging ich dazu ueber,
die 'nach Erwuenschtheit geschriebenen' Zahlen zu unterstreichen,
damit ihr Wunschcharakter deutlich wurde. Zwar liest niemand
auszer mir meine Notizen, aber ich lese sie. Vermutlich werde ich
in Zukunfteher auf 'schoene' Zahlen verzichten, als diese zu
'schoenen', also nach meinem Empfinden zu 'faelschen'. Wenn fuer
diese Zahlen 'der Blick auf die Uhr' maszgeblich ist, dann eben
auch 'so, wie es ist'.
110105
'Anpassung' schadet
insofern, als sie menschliches Verhalten in eine 'bestimmte Form'
zwingt. Der Zwang besteht dabei in den mittelbaren oder
unmittelbaren Kommentaren und Sanktionen, die von normgepraegten
Menschen den anderen gegenueber ausgeuebt werden. Ein Mensch,
der 'sich anpasst', obwohl er in starkem Masze seinen eigenen
Werten, seinem eigenen Gewissen verpflichtet ist, halst sich
Probleme auf, die ihm permanent 'Bauchschmerzen' bescheren.
Wer
sich dagegen 'einfuegen' kann, macht alles das mit, was ihm
gefaellt und kann sich jederzeit heraushalten, zurueckziehen oder
gar einschreiten, wenn etwa 'Wuerde angetastet', 'Mist gebaut'
oder 'sachwidrig gehandelt' wird.
Stand
vom Dezember 2010
1012181227 (siehe auch 'sich einfuegen')
Meine 'Behinderung' sehe ich unter
anderem in dem, was die einen als 'krankhaften Trotz', die anderen
als 'aufrechten Charakter' betrachten und ich als 'Unfaehigkeit
zum Kompromiss' bezeichne. In einer Kochsendung wuerde es jetzt
lauten "Da habe ich schon etwas vorbereitet ...".
Denn auch hier habe ich fuer mich alternative Moeglichkeiten
gefunden:
-
habe ich gelernt und
bin in der Lage, meine 'Vorlieben und Abneigungen zurueckstellen'
zu koennen,
-
habe ich gelernt und
bin in der Lage, 'meine Grenzen deutlich machen' zu koennen,
infolgedessen
-
bin ich in der Lage,
'einfach mitmachen' zu koennen (... BIS meine Grenze erreicht
ist!),
-
ist fuer mich
'einigen immer moeglich' ... SOLANGE die Beteiligten 'mitmachen
WOLLEN',
-
bin ich immer bereit, die Konsequenzen meiner
"Verweigerungen" zu tragen.
Allein schon 'mir darin sicher zu sein, DASS ich
mich JEDERZEIT verweigern KANN', WEIL 'mir klar ist, was ich auf
keinen Fall mitmachen werde', gibt mir die Moeglichkeit, 'mich
einlassen' und damit auch 'mich einfuegen' zu koennen. Mir faellt
zwar 'neinsagen' genau so schwer wie 'fragen', weil beides 'die
Bezeihung zu dem/den anderen belastet', aber beide Moeglichkeiten
sind aus meiner Sicht 'notwendig im konstruktiven gemeinsamen
Tun'.
1012070914
Die Themen 'Reihenfolge' und
'Reduktion von Komplexitet (Luhmann)' beschaeftigen mich immer
wieder. Den Zusammenhang sehe ich darin, dass viele Menschen
'festegelegte Reihenfolgen' offensichtlich als 'Reduktion der
Komplexitaet (der Zusammenhaenge)' verwenden. So halte ich es
durchaus fuer moeglich, dass Menschen (vielleicht GERADE Aspies?)
sich an 'festen Reihenfolgen' festhalten, "Damit ich nicht
durcheinanderkomme". Bei mr scheint es mir aber eher so zu
sein, dass 'einhalten muessen von Reihenfolgen' mich
durcheinanderbringen. dann kann ich mich nach meinen Beobachtungen
nicht mehr an dem fuer mich wichtigeren "WAS ist JETZT
notwendig?" orientieren.
1012030915
Mir fiel gerade
ein, dass ich 'EXTREM situationsorientiert' agiere ... und das auf
andere, naemlich 'formale' Art (fast 'ueberhaupt') nicht kann.
Haengt damit vielleicht "die Trance des Rituals"
zusammen?
Ist diese vielleicht ein 'fixieren' ("Ich
bestehe darauf, dass ...") als "Gegenwehr gegen
VERLANGTES 'auslassen fuer mich wichtiger Teile' eines
Ablaufs"?
1012021032
Vor vielen Jahren schrieb ich
einmal "ich wundere mich oft ueber das was da so aus mir
herauskommt" ... und das immer noch und immer wieder der
Fall. Waehrend Temple Grandin von sich sagt, dass sie "in
Bildern denkt", muss ich von mir sagen, dass ich "in
Szenen denke". Die Bilder sind bei mir lediglich "Standfotos,
an die ich mich erinnere". Sie setzen sich in Bewegung
um, sobald ich nachdenke.
1012021042
"Aus den
Augen, aus dem Sinn" faellt mir oft ein, wenn mir gerade mal
wieder etwas einfaellt, woran ich lange nicht mehr gedacht hatte
oder wenn ich etwas fuer meine aktuelle Taetigkeit brauche, das
ich lange nicht mehr benutzt hatte. Die 'unueberschaubare Fuelle
meiner Gedanken (= 'Ideen von Konstellationen')' hatte ich ich
schon vor langer Zeit mit der 'Menge der Grashalme auf dem Rasen'
verglichen.
Stand vom November 2010
1011251042
Habe
1011141329 ergaenzt, da ich unterbrochen
worden war.
1011231406
Manchmal
scheint es mir so, dass ich fast ueberhaupt nicht dazu in der Lage
bin, irgendetwas 'ohne Freude' zu tun. Ich scheine es
(unabdingbar?) zu brauchen, mich hinterher ueber das Ergebnis
meiner Bemuehungen freuen zu koennen. Das gilt offensichtlich
insbesondere fuer die sogenannten ""Pflichten"",
wie z. B. 'saubermachen', 'aufraeumen' etc.
Solange ich
irgendjemanden in meiner Erinnerung sagen hoere "Du musst
..." und dergleichen mehr, setzt mein "§ 1"
ein: "Muss ich nicht!".
Offensichtlich funktioniert
bei mir in all diesen Bereichen bei mir erst dann etwas, wenn mein
"Ich moechte ..." sich auf das Ergebnis bezieht.
Das,
Worueber ich mich dann freue, sind eigentlich immer
"Kleinigkeiten", wie z. B. "Das glaenzt so
schoen!", "Jetzt quietscht es nicht mehr und
funktioniert reibungslos!".
Allerdings bin ich immer
wieder ueber Reaktionen anderer frustriert, wenn ich ihnen meine
Freude mitteile und bei denen auf Desinteresse stosze. Dabei bin
ich nicht an ""Lob"" und aehnlichem
interessiert. Im Gegenteil, ""Lob"" halte ich
immer dann fuer manipulativ im Sinne von "Warum nicht gleich
so!" und "Mehr dergleichen!", wenn der andere nicht
einfach 'lediglich seiner Freude Ausdruck gibt'.
Aber wer kann
sich schon ueber 'solche Kleinigkeiten' freuen ... auszer dem, der
sie fuer sich errungen hat?
1011181241
Mir
faellt gerade mal wieder auf, wie sehr 'verkraften und
verarbeiten' meine Kapazitaeten reduziert. Oft gehen meine
allgemeinen Aktivitaeten dann 'stark gegen Null', im 'verkraften'
jedesmal. Ich erinnere mich sehr gut daran, dass es mir seit
meiner Kindheit oft genug so erging, dass ich 'zu nichts in der
Lage' war, nur das Beduerfnis hatte, 'mich zu verkriechen'.
1011141329
Die Ergaenzungen
von 1011251042 sind kursiv hervorgehoben.
In
der Folge der gestrigen Sitzung der 'Selbsthilfegruppe Aspies' und
der darauffolgenden Gespraeche habe ich heute morgen in meiner
'Sinnierstunde' beschlossen, die Bezeichnung ""Autist""
endgueltig abzulehnen. Analog zu der Bezechnung "Aspi(e)",
die ich als A.S.P. (autistic spectrum person) interpretiere, setze
ich "Haspi" als Aussprache der Abkuerzung H.S.P. (high
sensitive person), zu denen offensichtlich Aspies auch zu zaehlen
sind, und sage "Aspi(e)" als Abkuerzung von
"autonomistic spectrum
person".
In meiner "Vor-Aspi(e)"-Zeit habe ich
"Autismus" immer eher mit "Mutismus" und
sozialer Phobie assoziiert, 'Asperger-Syndrom' kannte ich nur als
'etwas milder'. Inzwischen ist ja eher von "Autismus-Spektrum"
die Rede, einer eher als 'gleitende Skala' gedachten 'graduellen
Betroffenheit'. Fuer mich
gilt hier, dass ich mich durch die BESCHREIBUNGEN Hans Aspergers
als ZUTREFFEND, durch seine BEZEICHNUNGEN als ""Psychopath""
und ""krank"" (etc.) jedoch UNZUTREFFEND
CHARAKTERISIERT empfinde.
Uebersetzt
habe ich die griechisch-roemische Wortkombination von 'autos'
(selbst) und 'ismus' als 'Substantivierungsendung fuer
Eigenschaftsworte' als 'Selbstischkeit'. Viel eher zutreffen sein
koennten die griechischen Worte 'autarkes' als 'sich selber
genuegend' ('solipsistisch'?), 'autites' als 'fuer sich selber
lebend' und sinngemaesz 'autonom' als 'ueber sich selber
bestimmend'.
Fuer mich
kann ich 'autarkes' (= 'mir selber genug Gesellschaft sein') nicht
sehen, denn ich habe ein sehr ausgepraegtes Beduerfnis 'alles
gemeinsam zu tun', 'allein' ist mir eher 'alles fad'.
Mein
'autites' (= 'allein lebend') betrachte ich als 'von den
Umstaenden aufgezwungen', habe es nie gewollt und moechte es
moeglichst bald beheben.
Als 'autonom' (= 'ueber mich selber
und meine Belange bestimmend') betrachte ich letztlich alle
Lebewesen, selbst die 'angepassten', 'dressierten',
'normgepraegten'. Wenn sich letztere auch nicht 'freiwillig dafuer
entschieden' haben, so praegen doch solche NEGATIVEN Wuensche wie
etwa "NICHT anders sein (positiv: "Genau so wie die
anderen")", "NICHT auffallen" zu wollen als
'von mir entschieden' ihr Sozialverhalten.
Wenn ich die
'Grundgemeinsamkeiten'
-
hochsensitiv
-
extrem
sinnesorientiert und damit
-
extrem
sachorientiert ("Commander Spock Syndrom")
-
konditionierungsresistent
betrachte, fallt mir unsere (leider viel zu
kurze) Thematisierung in der Selbsthilfegruppe von 'lernen' ein,
das ich unter dieser Bezeichnung als Thema vorgeschlagen hatte.
Denn als wir darueber sprachen, verwendeten die (meisten) anderen
das Wort 'anpassen'. Fuer mich ist 'Anpassungsdruck' 'generell
krankmachend', mindestens dann, wenn ein autonomiebestrebter
Mensch sich ihm unterwirft. Bei 'Nichtanpassung' droht immer
'Ausschluss aus der Gruppe', fuer die 'Konformitaet' die
wichtigste Basis von 'Zusammenhalt' bedeutet.
Oft habe
ich 'ausgepraegt beharren' bei Aspies beobachtet. Bei mir
selber habe ich schon vor langer Zeit festgestellt, dass ich sehr
'trotzig' sein kann, 'trotzig' im Sinne von 'den (vermeintlichen?)
Zumutungen anderer trotzend'. Diese oft auch als 'Eigenwilligkeit'
bezeichnete 'Haltung gegenueber den Aktivitaeten anderer' bezieht
sich bei mir fast immer auf 'Erwartungen anderer an mich'
1011070941
VOR
meiner eigenen Diagnose "Ich bin ein Aspi(e)!" waren
viele meiner 'Eigenschaften' (Macken, Mucken und Marotten) mir so
vertraut und von mir akzeptiert, dass sie von mir als "So bin
ich eben" kommentiert wurden, OHNE sie naeher ins Auge zu
fassen. DAS hat sich fuer mich seitdem erheblich geaendert. Die
Tatsache, dass es Menschen gibt, die SEHR AEHNLICHE 'Kombinationen
von Eigenschaften' aufweisen, hat mich eher irritiert als
beruhigt. Einerseits entlastet es mich sehr, mich mit anderen
Menschen mit aehnlichen Problemstellungen austauschen zu koennen,
andererseits erlegt es mir die Buerde auf, alle meine 'Macken,
Mucken und Marotten' unter die Lupe zu nehmen und neu zu
gewichten. Das macht mich stellenweise sehr befangen und mindert
die von mir in den vielen Jahren meiner Berufstaetgkeit
erarbeitete 'intuitive Sicherheit'.
Stand vom Oktober 2010
1010311821
Aspies haben moeglicherweise das
besondere Handicap, dass sie ihre Bewaeltigungsstrategien
("coping
stategies") auf sich alllein gestellt entwickeln muessen,
weil sie mit den ueblichen Hilfestellungen der Angehoerigen ihrer
kulturellen Umgebung wenig bis nichts anfangen koennen. Da die
daraus resultierenden Verhaltensweisen dann wohl eher
'im Gegensatz zur Umwelt' stehen und als 'exotisch',
'merkwuerdig', 'skurril' bis 'absonderlich' empfunden und
bezeichnet werden, koennte dies unter Umstaenden ein 'besonders
hartnaeckig verteidigen' bewirken.
Fuer mich war der
vielgehoerte Satz "Reisz dich doch mal zusammen!" immer
ein Raetsel und so ging es mir mit vielen anderen Patentrezepten
ebenfalls. Meine Frage, wie ich das denn machen solle, wurde
regelmaeszig als Frechheit abgetan, eine Anleitung gab mir
niemand.
Die von mir von Kindesbeinen an entwickelte
'situative Logik' erbrachte nicht nur 'andere Sicht der
Zusammenhange', sondern auch Verhaltensweisen, deren 'Logik' sehr
erlaeuterungsbeduerftig war. Wenn ich das jedoch tat, wurde meine
Erlaeuterung regelmaeszig als 'Entschuldigungsversuch'
beziehungsweise 'argumentieren' interpretiert.
Stand vom August 2010
Fragen
...
...
zu "Aspi(e) sein"
100818
Nach welchen Kriterien kann ein Mensch
sich selber als 'Aspi(e)' betrachten?
WER liefert diese
Kriterien? Hans Asperger?
Wie ist die Abkuerzung "Aspi(e)"
entstanden?
Wenn sie aus den USA stammt, ist sie dann
analog zu der Abkuerzung "HSP" (high sensitive person)
als "autistic spectrum person" entstanden?
Wenn wir von der 'Grundgemeinsamkeit' 'hochsensitiv'
ausgehen, wo waere dann die 'Trennlinie' der Abgrenzungskriterien
zu den vermuteten "15 bis 20 Prozent Anteil hochsensitiver
Lebewesen jeder Population" (HSP) zu ziehen?
Was soll 'neurotypisch' ("NT") bedeuten?
Welche Forschungsgrundlagen hat die Behauptung, dass Aspies
sich 'neuronal erheblich und nachweisbar' von anderen Menschen
unterscheiden?
Bezieht sich diese These auf 'hoehere Anzahl
synaptischer Verbindungen'?
Wie unterscheidet sich diese
'hoehere Anzahl synaptischer Verbindungen' von denen der HSP?
Was fuehrt dazu, dass Aspies Probleme damit haben,
"normal" (= "genormt"?) denken, tun, reden zu
koennen?
WIE unterscheidet sich das Verhaeltnis von Aspies zu
'Normen' ("was alle denken, tun, sagen"; "was MAN
denken, tun, sagen SOLL") von dem 'normgepraegter' Menschen?
Wenn 'AspiLogik' sich aus anderen Quellen speist,
eventuell eben 'gegenstaendlichen' statt 'wortsymbolischen', WIE
kann Aspi dann seine Aeuszerungen 'kompatibel' machen?
WIE koennen Aspies AUF IHRE WEISE 'mit anderen
(insbesondere auch mit 'normgepraegten') Menschen klarkommen'?
100818
Was ist
damit gemeint, wenn davon geredet wird, dass junge Aspies
"Struktur brauchen"?
Laesst sich dieser Gedanke
durch den ersetzen, dass Aspies "ihren eigenen Rhythmus haben
und brauchen" (so die Mutter eines Aspies ueber die
Beduerfnisse ihres Sohnes)?
... zur 'Sozialisation'
100719
Was haben
'normale' Erwachsene gelernt, was erwachsene Aspies nicht gelernt
haben?
WELCHE Schwierigkeiten bei 'lernen' sind es, die zu den
offensichtlichen Unterschieden gefuehrt haben?
WIE koennen wir
Kindern ermoeglichen, so zu lernen, dass sie sich ihrer
Einschraenkungen bewusst werden und gerade daraus ihren 'Platz im
Gesellschaftsleben' finden koennen?
WIE koennen wir Kindern
ermoeglichen, trotz ihres 'sich generell abgelehnt fuehlen' eine
generelle Zuneigung zu Menschen entwickeln zu koennen?
Stand
vom Juni 2010
100630
Mein
Verhaeltnis zu 'Etiketten'
... ist 'leicht gespalten'. Denn auf
der einen Seite 'brauchen wir musteraehnliche Vorstellungen
("Gesetzmaeszigkeiten"; "Vorurteile"), um uns
orientieren zu koennen', auf der anderen Seite koennen
'Festlegungen' unser 'moegliches tun' sehr einschraenken. Der
Mensch, der einem anderen 'ein Etikett verpasst', sieht dieses von
da an 'stets im Vordergrund' und interpretiert jedes Verhalten
dieses Menschen aus diesem Blickwinkel ("Halo-Effekt").
Der Mensch, der das Etikett verpasst bekommen hat, wird
dadurch 'befangen', egal, ob das Etikett fuer ihn mehr oder
weniger angenehm ist. Ist es ihm 'weniger angenehm', reduziert
sich fuer ihn die Zahl seiner Verhaltensmoeglichkeiten in diesem
Bereich. Ist es fuer ihn 'sehr angenehm', kann er dadurch
'befangen' sein, dass in diesem Bereich 'Maszstaebe der anderen'
entstehen, an denen sein Verhalten zukuenftig gemessen werden
kann.
"Himmelhoch
jauchzend ... zu Tode betruebt"
... habe ich schon als
Jugendlcher fuer mich als 'ziemlich zutreffend' betrachtet und
'als Teil von mir akzeptiert'. Daran hat sich bis heute nichts
geaendert.
'akzeptieren'
...
ist mir wohl 'von Kindesbeinen an' 'in Fleisch und Blut
uebergegangen'. Das gilt sowohl fuer die "Eigenheiten"
("Macken", "Marotten", "Schrullen"
usw.) von Menschen, auch und besonders meiner eigenen, als auch
fuer deren Entscheidungen als "SO von ihnen getroffen",
auch dann, wenn mir deren Ergebnis nicht zusagt. Denn
'Gegebenheiten' ('Fakten', 'Tatsachen', 'Sachverhalte',
'Situationen', 'Konstellationen') 'SIND nun einmal, WIE sie sind'
und 'es geht (mir jedenfalls) darum, damit klarzukommen'. Das
'darin klarkommen' besteht (zumindest fuer mich) allerdings auch
darin, die 'Gegebenheiten' in Richtung auf das 'Optimum'
"lebenswert" hin zu veraendern.
Stimmungen
Als eben
solche 'Gegebenheit' betrachte ich auch 'meine Stimmungen'. Sowohl
unter deren 'Hoehen' als auch 'Tiefen' kann ich ausgesprochen
'leiden'. Schon manches, was anderen als 'Kleinigkeit' erscheinen
mag, kann mich 'in tiefe Tiefen stuerzen'. Dann bin ich 'ziemlich
handlungsunfaehig', mache 'nur das ALLERnoetigste', habe Probleme
mit 'einschlafen' und 'durchschlafen', habe 'bloede Traeume'.
Aber: Ich AKZEPTIERE diese Phasen als 'Verarbeitungsmodus'! Weder
kann ich 'sortieren', noch mag ich 'darueber reden', beides
funktioniert bei mir nicht. Das einzige, was mir dabei ein wenig
'hilft' ist 'jammern' ... aber 'nur fuer mich im stillen
Kaemmerlein'. Lediglich, aber immerhin, 'funktioniere' ich 'in
professionellen Situationen' ... und in meiner 'Badewannenarie'.
Vermutlich haengt beides damit zusammen, dass diese Bereiche 'fuer
mich faszinierend' sind. In meiner 'Profession' geht es um 'inner-
und zwischenmenschliches', das mich von klein auf immer schon
stark faszinierte. In meiner 'Badewannenarie' geht es einerseits
um meine Konzepte fuer mein 'tun' und 'denken', die ich in
eben dieser Profession umsetze, andererseits um "meine
Philosophie" die, rein zufaellig, aus meinem 'leben' und
'darueber reflektieren' entstanden ist.
Die 'Hoehen'
(euphorische Stimmungen) sind fuer mich mit 'leiden' verbunden,
weil ich in solchen Situationen meinen Mitmenschen "gewaltig
auf den Keks gehen" kann. In solche Stimmungen gerate ich
ausschlieszlich DURCH die Gegenwart anderer Menschen, naemlich
dann, wenn ich mich mit ihnen 'ausgesprochen wohl fuehle'. Dann
bin ich in Gefahr, 'zu sprudeln', also 'zu viel zu reden'. Die
Steigerung davon nenne ich 'spruehdeln', mit den Impulsen zu
singen, zu tanzen oder auch in Reimen zu sprechen. Merke ich diese
Stimmung aufkommen, dann 'verziehe' ich mich am liebsten. Denn es
gab bisher nur sehr wenige Menschen, die das ertragen oder gar
mitmachen konnten.
Stand
vom Mai 2010
100504
"Worte"
sind fuer mich als 'physistisch gepraegter' Mensch 'Symbole, die
FUER etwas stehen', also 'Mittel mit Hinweischarakter'. Der damit
bezeichnete Gegenstand wird von mir mehr oder minder bildhaft
imaginiert, immer auf mein eigenes 'erleben', auf 'erlebte und
moegliche Situationen' bezogen. Jede Abstraktion, sowohl
mathematische Formeln als auch philosophische Termini, ist fuer
mich 'Zusammenfassung von Situationen', ist also 'auf konkrete
Sachverhalte bezogen'. Die anderen sogenannten 'Abstraktionen'
kapiere ich eben einfach nicht ... und akzeptiere das.
100528
Neuerdings
ueberlege ich, ob fuer mich "AufmerksamkeitsDefizitSyndrom"
zutreffend sein koennte. Mir ist schon seit sehr vielen Jahren
'klar', dass ich 'oft sehr zerstreut' bin, 'meine Gedanken wie die
Laemmer ueber die Wiese huepfen' oder auch 'wie Schmetterlinge von
Bluete zu Bluete flattern'.
Vor einigen Monaten
hatten wir in der Selbsthilfegruppe das Nebenthema "Reihenfolgen
einhalten". Einige konnten fuer sich feststellen, dass es
ihnen schwer faellt, 'vorgegebene Reihenfolgen einhalten' zu
koennen.
Stand
vom April 2010
100427
Das
'erheblich anders' beschraenkt sich letztlich auf eine
'physistische (von Sinneseindruecken gepraegte) Sicht', der auf
dem anderen Extrempol der Skala eine 'phaenomenalistische (von
""Be(=hineingelegten)Deutungen"" gepraegte)
Sicht' der kulturkonformen Menschen (des 'westlichen'
Kulturkreises) gegenuebersteht. Aus einer 'physistischen Sicht'
ist 'empfinden' vorrangig,
'empfinden' als einerseits 'auf den Koerper hoeren', andererseits
'den EIGENEN Impulsen folgen' (... welchen denn sonst?!).
Kulturkonforme Menschen tendieren dazu, die eigenen Impulse zu
verbergen und sie 'hinten herum den anderen den anderen
unterzujubeln'. Fuer sie ist es vorrangig, sich an dem zu
orientieren, "was die anderen denken (koennten)". Durch
'soziale Kontrolle' sind sie dazu angehalten, "Gefuehle
verbergen" zu sollen. Das fuehrt bei ihnen tendenziell dazu,
staendig 'Gefuehl und Sache vermischen' zu muessen. Aspies koennen
das moeglicherweise besser trennen.
Kulturkonforme Menschen
waeren demnach 'permanent von verborgenem Eigeninteresse
getrieben'. Sie leben in dem Wahn, 'sachlich' zu sein, waehrend
sie dabei 'Geschmack' und 'Meinung' als 'emotionale Wertungen' in
den Vordergrund stellen.
Demgegenueber neigen
'physistisch gepraegte' Menschen
dazu, sowohl ihre Interessen als auch ihre Empfindungen 'sehen zu
lassen'. Sie koennen daher leichter bemerken, jede 'kleinste
Sache' (wie z. B. 'Zahl', 'Spielkarte' usw.) mit Gefuehlen zu
verbinden.
Fuer Aspies entsteht
daraus ein Wechselbad der Gefuehle, sich mit den direkten und
indirekten Kritiken kulturkonformer Menschen auseinanderzusetzen.
Der Anpassungsdruck konformer Menschen zwingt ihnen (scheinbar!)
auf, 'merkwuerdige Spiele' mitzumachen, deren Folgen aus
physistischer Sicht nur allzu oft 'sachwidrig' sind.
Meine Ueberlegungen zu meinem "Ich bin ein Aspi(e)"
Nach meinem ersten
bewussten 'Forschungsprojekt' im 16. Lebensjahr "Was meinen
die anderen mit 'Prinzipien haben'?" folgte im 20. Lebensjahr
mein zweites, das mich bis heute beschaeftigt: "WIESO bin ich
so ERHEBLICH ANDERS als andere?".
Dieses 'erheblich
anders' aeuszerte sich weniger in meiner 'ziemlich normalen'
Lebensfuehrung, als vielmehr in meiner ART von 'denken und
handeln':
'Norm' als 'zu
befolgende Vorschrift' moechte ich auf ihre 'Funktionalitaet' und
Folgen ueberpruefen duerfen. Es charakterisiert mich seit meiner
fruehesten Kindheit, das immer schon bis ins kleinste Detail getan
zu haben. Daher finde ich es ziemlich absurd, mir von
normkonformen Menschen sagen zu lassen, welche Defizite mein
Verhalten in ihren Augen aufweist. Denn sie fragen mich dabei
nicht, weshalb mir die eine oder andere Norm als 'ziemlich
widersinnig' vorkommt. Sie scheinen weniger an den Folgen ihrer
Normen als an deren Befolgung interessiert zu sein.
Insofern ist es mir
ein dringendes Anliegen, die genormten Kategorien und
Etikettierungen von allen Seiten zu betrachten, wie ich das mit
allem anderen auch mache. Die Kategorie "Autismus"
sollte von denen mit Inhalt und 'Leben' gefuellt werden, die sich
diesen Schuh anziehen wollen. Dazu gehoere auch ich.
Die Tendenz
normgepraegter Menschen, ihre Normen absolut setzen zu wollen,
kann ich durchaus nachvollziehen und moechte ihnen das auch gern
lassen. Da es mir zuwider ist, andere Menschen zu
beeintraechtigen, moechte ich sie gern "so lassen, wie sie
sind" und auch gern "mit ihnen klarkommen".
Normgepraegte Menschen scheinen dazu zu neigen,
Normabweichungen anderer Menschen als ''Angriff auf ihre
Ueberzeugungen" zu betrachten. Dementsprechend reagieren sie
mit einem aus ihrer Sicht 'gerechtfertigten' Gegenangriff. Normen
zu kennen und sie als 'wichtig fuer den anderen' zu akzeptieren
ist daher fuer uns unerlaesslich. Soweit wir 'in der Sache
bleiben', uns aus 'Meinungsstreit' heraushalten und uns
'kulturneutral' verhalten koennen,
haben wir recht gute Chancen, mit allen anderen klarzukommen. Die
'paar kleinen Eigenheiten' die dann noch uebrig bleiben, koennen
wir durch permanente Lernbereitschaft ausgleichen.
Mit meinem eigenen
"beeintraechtigen anderer" werde ich immer wieder einmal
konfrontiert, sobald dieses mir deutlich wird. Dann ist es mir
wichtig, daraus zu lernen und bei mir etwas zu aendern. Dabei
aendere ich "das, was zu meinem Verhalten gefuehrt hat",
also dessen Grundlagen.
Aus meiner Teilnahme
an der Selbsthilfegruppe ist mir klar geworden, dass es
Aspies ein zentrales Anliegen ist, mit anderen Menschen
'klarzukommen'. Unter Aspies scheint das etwas einfacher zu sein,
weil die verbindenden Gemeinsamkeiten zum Teil auch 'aehnliche
Blickwinkel' erzeugen. Doch wir sind 'gebrannte Kinder', da die
Folgen unseres 'ERHEBLICH anders' jedem von uns 'viel Aerger'
eingebracht haben, der teilweise zu 'generell groszer Distanz zu
anderen Menschen' gefuehrt und unser durchaus vorhandenes
'Gesellungsbeduerfnis' in den Hintergrund gedraengt hat. Zudem
haben auch wir teilweise 'genormtes Verhalten' unbemerkt
uebernommen, das uns auch untereinander beeintraechtigt.
Als Grundlage der
'aehnlichen Blickwinkel' betrachte ich sowohl 'aehnliche
Beduerfnisse' als auch 'aehnliche Beeintraechtigungen durch
Umweltfaktoren'. Beeintraechtigt sind wir aus meiner Sicht
staerker als andere Menschen sowohl durch 'materielle
Gegebenheiten' wie etwa 'Laerm' usw.,als auch 'soziale
Gegebenheiten' wie etwa 'Hektik', 'Aggressivitaet', 'Druck',
'Gegnerschaftlichkeit'.
Ungeordnete Sammlung
meiner BEOBACHTUNGEN (UNABHAENGIG von und vor jeder Fachlaektuere!) mit Notizcharakter:
Fuer Aspies koennte
moeglicherweise charakteristisch sein
-
Worte woertlich zu
nehmen ('Name' und Kontext)
-
von sensorischen
Details ueberflutet zu werden ('peripherieoffen':
'Reizueberflutung')
-
immun gegen
Symbolik, z. B. 'des Amtes', 'der Ueberhoehung', denn "Er
ist doch auch nur ein Mensch!"
-
statt 'passives und
aktives imponieren' 'fasziniert sein zu koennen
(intensives perzipieren)'
-
'in Bildern zu
denken (Zusammenhang, Situation)'
-
'in allem die Muster
zu entdecken ('Konstellation und Situation')'
-
'extrem beobachtend'
und 'detailliert beschreibend'
-
'tastend' auf
Menschen zuzugehen ('tentativ')
-
die Entscheidung des
anderen abzuwarten und als 'fuer ihn selber getroffen' zu
respektieren ('responsivierend')
-
'stark emotional' zu
agieren und zu reagieren ('Spontaneitaet': impulsgeleitet)
-
'gegen Druck
allergisch' zu sein ('Reaktanz': sich den erwuenschten Freiraum
anderswo zurueckholen)
-
'sehr eigenwillig'
zu sein
-
'zu sagen, was ich
denke': "Verstehst du?": "Nein."
-
'stark ausgepraegte
Vorlieben und Abneigungen'
-
'Gefuehle sehen
lassen', 'mich sehen lassen, wie ich bin'
-
'extrem und
permanent zu differenzieren' (hochdifferenziert)
-
'extrem sachbezogen'
zu denken, zu reden und zu agieren
-
'ausdauernd bis
hartnaeckig' eigene Vorstellungen umsetzen
-
eher Kooperation
gegenueber 'Konkurrenz' zu bevorzugen; evtl. 'wetteifernd
(fasziniert vom 'tun')', aber ohne '(be!)siegen wollen'
-
'(durch Bemerkungen
etc.) kontaminierte Bereiche' ignorieren ('leerer Blick',
wegsehen; Film: "Sag nicht (...??)"): 'Intentionen
anderer' durchbrechen jedes 'interessiert bzw. fasziniert sein'
-
'aus differenzieren,
durch herausfinden lernen ('nachmachen' und 'tun als ob'
funktioniert nicht)
-
hohe Intensitaet
beim '(faszinierten!) fokussieren' bei gleichzeitiger 'hoher
Ablenkbarkeit'
-
unvermutet
auftauchende "Kindlichkeit" ('Spontaneitaet')
-
bevorzugen
"sensorisch erfassbar", bevorzugen 'sachlogischer', aus
'funktionieren' ableitbarer Aspekte
-
weitestgehend
unkonditionierbar (AutONOMist); durchgesetzte Konditionierungen
verursaschen nachhaltige 'Stoerungen' des Verhaltens und Koerpers
-
'Ritual' als
'reduzieren der allzeit gegenwaertigen Komplexitaet'
-
Rueckzug zu
'verkraften' und 'verarbeiten'
-
auf 'funktionieren'
ausgerichtet ... und 'kreuzungluecklich', wenn etwas nicht
klappt; niedrige
Frustrationstoleranz in Bezug auf 'funktionieren'
-
aversive Reaktion
auf 'Formalien' als "der symbolische Vollzug um
der Form willen", auf 'Vorschriften', 'Erwartungen',
'Ansprueche', jedes "SOOO! (... und nicht anders!)"
-
'(haupt)projekthafte'
Beschaeftigung mit allen Details des gerade faszinierenden
Bereiches
-
Freude (Faszination
der Sachen und Ablaeufe) statt "Spasz", Funktionsfreude
-
Irritation
('Perturbation') verursacht oft 'inneres Chaos', das sich nur im
'verkraften' loest, das nahezu alle Kapazitaeten beansprucht
-
'Reduktion von
Komplexitaet' statt 'Reduktion von Realitaet': EINS zur Zeit
betrachten
-
'redlich': zu dem
Beduerfnis "beschreiben, wie es ist" kommt "ALLES
notwendige" hinzu
-
'extensiv',
'kleinschrittig' bei 'arbeiten', 'intensiv' bei 'loesen
faszinierender Problemstellungen'
-
'Weltsicht' gepraegt
durch 'wenn' statt 'weil'
-
VORHER 'eine
(situative?) Vorstellung entwickeln (muessen?)', 'sich (tastend)
vorstellen koennen wollen, WIE (das laufen soll)'
-
vorrangig
'Individuen', 'Details' und 'Funktionen' betrachten
-
sich an 'MEINE
Werte' orientieren
-
dem eigenen Rythmus
folgend (RR: "Jedes Lebewesen ist bestrebt, den eigenen
Impulsen zu folgen")
-
'koerperliche Sicht
der Dinge' im Gegensatz zu der ueblichen 'wortorientierten Sicht'
-
'funktionale' Kontakte zu anderen Menschen
-
hohes intuitives "Detektionsvermoegen" in Bezug auf
'Befinden und Absichten anderer', 'die
Nachtigall trapsen hoeren'
-
'vorgemacht, nachgemacht' geht
nicht, 'imitieren' klappt (je nach Interesse)
-
'Reihenfogen einhalten' faellt
schwer
-
'moeglich' als 'Hauptkategorie';
"Ziel, Plan und Fertigsein" ist mir 'Buch mit sieben
Siegeln'
-
von
Menschen fasziniert
-
'ueberwiegend sachorientiert' im Gegensatz zu 'ueberwiegend
sozialorientiert'; 'normgepraegte Menschen' sind ueberwiegend an
'einhalten der Form' und den moeglichen Beurteilungen anderer
interessiert
- sehr zurueckhaltend ... oder 'impulsfolgend', oft 'volle Pulle'
- sich selber "nicht wichtig nehmen"
...(diesen 'Katalog' bearbeite ich jetzt systematisch auf einer gesonderten Seite)
Aus jedem dieser Merkmale, die ich fuer mich als
'meine Macken, Mucken und Marotten' akzeptiert habe, habe ich 'fuer
mich eine Tugend gemacht'.
Und nicht nur das, sondern ich habe
aus diesen und weiteren 'Tugenden' praktisch anwendbare und
'leicht umsetzbare' Konzepte entwickelt, die zwar 'etwas
exotisch', aber doch weitestgehend 'kompatibel mit konformem
Verhalten' sind. Diese Konzepte moechte ich hier allen Menschen
zur Verfuegung stellen.
Entscheidend fuer ihre
'Kompatibilitaet' ist moeglicherweise, dass 'ich es (mein 'sein, wie ich bin') akzeptiere und
keinen Hehl daraus mache'. Schwierig dabei ist allerdings die
Tatsache, dass das resultierende Verhalten a) teilweise
'kulturfremd' und daher b) 'erlaeuterungsbeduerftig' und c)
'gewoehungsbeduerftig', jedoch d) in jedem Falle 'hochfunktional'
ist. Auch 'hoehere Funktionalitaet' ist dazu geeignet, andere
Menschen zum Widerstand anzuregen, da sie oftmals dadurch 'SICH als ganze Person
infrage gestellt' sehen. Die meisten Menschen unseres
Kulturkreises sehen ihre Erklaerungsmodelle und ihr Verhalten dadurch
infrage gestellt.
Also unterstelle ich
'versuchsweise' (wie immer: tastend, 'tentativ') allen Aspies
'sensorisch hochdifferenziert' zu sein. Gerade das betrachte ich
als 'Hindernis dem ueblichen belehrt werden gegenueber'. Denn das
damit verbundene "SOOO macht man das!" unterbindet
jedes 'eigenstaendig sensorierend erforschen'. Da dieses noch bei
Kleinkindern als Voraussetzung von jeglichem 'lernen' beobachtet
werden kann, gehe ich davon aus, dass es in (zumindest unserer)
'Enkulturation' SYSTEMATISCH ABTRAINIERT wird.
Das beginnt schon bei
'vorstrukturiertem (""LERN""!)Spielzeug, das
dem Kind 'bestimmte (Formen und) Funktionen vorgibt'. Verstaerkt
wird es durch die Gewohnheit vieler Eltern, ihr Kind durch
'negieren'
immer wieder nachhaltig zu irritieren:
Es spricht einiges
dafuer, dass die Amygdala 'bei Gefahr anspringt' und jegliche
Negation mit 'Gefahr' gleichsetzt. Das koennte auch dafuer
ausloesend sein, dass Aspies 'Gefahr anders betrachten', weil
aufgrund ihrer 'Immunitaet gegenueber symbolischer Interaktion'
andere 'Interpretationen des faktischen' bevorzugt werden.
(wird fortgesetzt
... z.B. wenn du mich per eMail nach näheren Einzelheiten
fragst, ich schicke dir die Fortsetzung gern zu. Entweder als
'newsletter' oder auf deine direkte Anfrage auch als direkte
Antwort per eMail)
Fuer
Interessierte:
Telefon
+49 47 79 82 87 oder
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(zurueck
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